Maßschuhmacher / Maßschuhmacherin

Lehre / Apprendistato & Beruf

Maßschuhmacher bei der Arbeit
© Pixabay Public Domain

Bildungsweg: Duale Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Lehrlingsgehalt: Ø 670 EUR

Maßschuhmacher / Maßschuhmacherin

Lehre / Apprendistato & Beruf

Maßschuhmacher fertigen Schuhe nach Maß, reparieren alte und kaputte Schuhe oder arbeiten sie kundengerecht um.

Wie werde ich Maßschuhmacher?

Folgende Voraussetzungen für deine Ausbildung als Maßschuhmacherin bzw. Maßschuhmacher solltest du erfüllen:

  • Spaß an handwerklichen Tätigkeiten
  • gute Konzentrationsfähigkeit
  • Verkaufsgeschick
  • freundliches und offenes Auftreten
  • technisches Verständnis für Geräte

Welche Berufe noch zu dir passen, erfährst du von unserem Berufs-Check

Schulische Voraussetzung

Für die Ausbildung zum Maßschuhmacher wird kein bestimmter Schulabschluss verlangt. Ein Hauptschulabschluss ist häufig ausreichend.

Was macht ein Maßschuhmacher?

Der Schuhmacher gehört zu den ältesten Berufen – er ist über 2000 Jahre alt! Du kannst dir vorstellen, dass sich das Berufsbild seitdem grundlegend verändert hat, vor allem wenn du die damaligen Schuhe mit den heutigen vergleichst. Was aus der alten Handwerkskunst noch geblieben ist und was den modernen Beruf des Maßschuhmacher ausmacht, erfährst du hier:

Aus alt mach neu

Du kennst das vielleicht selbst: Du hast mal ein bisschen mehr Geld in deine Schuhe investiert und dann löst sich die Sohle oder der Absatz ist abgebrochen – was nun? Je wertvoller die Schuhe, desto weniger sehen wir es ein, sie gegen ein neues Paar auszutauschen. Zum Glück gibt es den Maßschuhmacher. In seiner Werkstatt hat er auch einen Reparaturdienst und nimmt sich den Problemen der Kunden an.

Als Maßschuhmacher hast du nicht nur ein ruhiges Händchen und handwerkliches Geschick, sondern auch ein gutes Gespür für die Wünsche deiner Kunden. Einen Absatz oder eine Sohle auszutauschen ist für dich gar kein Problem, aber auch, wenn es darum geht, das ein oder andere modische Accessoire, zum Beispiel eine Lasche oder Schnalle anzubringen, Schnürsenkel einzunähen oder einen gekauften Schuh umzuarbeiten, bist du gefragt! Wir kennen diese Situation alle: Die Schuhe sahen toll aus, aber nach dem ersten Tragen hat sich herausgestellt – sie drücken! Was nun? Wegschmeißen oder in die letzte Ecke des Schuhschranks verbannen? Viel zu schade. Als Maßschuhmacher hast du natürlich eine Lösung. Eine drückende Fersenkappe kann zum Beispiel durch Klopfen geschmeidig gemacht werden. Da Leder ein Fasergeflecht ist, kann die Faserstruktur dadurch bis zu einem gewissen Grad verändert werden. Mit deinem Know-how kannst du nicht nur Schuhen, sondern auch Gürteln, Taschen und Koffern neuen Glanz verleihen.

Schuhe nach Maß anfertigen

Weil im Mittelalter der Beruf des Schusters in Verruf geriet, bezeichnet man noch heute mit „zusammenschustern“ Pfuscharbeit. Damit hat der Beruf aber längst nichts mehr zu tun – ganz im Gegenteil: Es kommt auf große Genauigkeit an, wenn Schuhe für den Kunden nach Maß angefertigt werden.

Alles beginnt mit dem Kunden, der deinen Handwerksbetrieb betritt mit seinen Vorstellungen vom neuen Schuh. Du berätst ihn zunächst zum Schuhtypen, zur Lederart, zur Farbe und informierst ihn über den Preis. Wenn er sich entschieden hat, vermisst du seine Füße – entweder ganz traditionell mit Maßband oder per 3-D-Fußscanner oder Trittspur. Bevor du mit dem Leisten loslegen kannst, lässt du den Kunden ein paar Modelle ausprobieren, um die Passform des Schuhs zu überprüfen. Der Leisten ist ein Fußmodell, meist aus Holz, das für die Füße des Kunden angefertigt wird. Hierüber wird später der Schaft – also der Hauptteil des Schuhs – gezogen und geformt. Wenn später der Leisten wieder entfernt wird, passt der Schuh dem Kunden sozusagen wie angegossen. Nachdem du das Schnittmuster gezeichnet, das Material für den Schaft und das Innenfutter zurechtgeschnitten und mit der Steppmaschine zusammengenäht hast, kommt die gute alte Schusterzange zum Einsatz, mit der du den Schaft schließlich über den Leisten ziehst und zusammen mit der Brandsohle mit einer Schuhpresse verklebst. Die Laufsohle wird meist mit einer besonderen Nähmaschine durchnäht und anschließend poliert. Nachdem du den Absatz angebracht hast, fehlen nur noch die Feinarbeiten wie Schleifen, Wachsen und Polieren. Fertig – das haut deinen Kunden sicher aus den Socken!

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Inhalte der Lehre / Apprendistato

Eine gute Berufsausbildung, die dich optimal auf die Praxis vorbereitet, besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.

Schulische Ausbildungsinhalte

In der Berufsschule lernst du, was es bedeutet, einen Schuh „maßgerecht“ anzufertigen. Auf welche Maße kommt es da überhaupt an? Dazu brauchst du Kenntnisse über die Anatomie, also den Aufbau, und die Pathologie, also die Krankheitslehre, von Bein und Fuß. Es wird den Maßschuhmachern immer leichter gemacht, die Maße exakt zu ermitteln - dank branchenspezifischer Software, zum Beispiel dem Fußscanner. Doch um diese zu verstehen und zu verwenden, musst du dich auch ein bisschen mit den entsprechenden Programmen auseinandersetzen. Im Vordergrund steht aber die handwerkliche Tätigkeit: Steppen, Nähen, Färben, Kleben, Zwicken, Weiten und Längen – um nur einige der Vorgänge zu nennen, die du während deiner Ausbildung lernen wirst. Bevor es aber mit Schustermesser und Zange an die Arbeit geht, lernst du die verschiedenen Schaftschnitte und Schaftwerkstoffe kennen.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

In einem Betrieb des Maßschuhmacherhandwerks arbeitest du weitestgehend eigenständig und musst von der Erstberatung des Kunden bis hin zur Übergabe des reparierten oder maßgefertigten Schuhs alle Arbeitsschritte planen und ausführen können. Natürlich erwartet das noch niemand von dir zu Beginn deiner Ausbildung, doch du wirst nach und nach an das selbstständige Arbeiten herangeführt. Daher lernst du in deiner Berufsausbildung ganzheitlich, also alles, was ein Schuhmacher für seine Berufstätigkeit benötigt. Neben den handwerklichen Tätigkeiten wie Schleifen, Fräsen, Schneiden und Kleben musst du auch die Pflege und Wartung deiner Werkzeuge und Maschinen beherrschen. Du solltest wissen, welche Reparaturarbeiten für welche Mängel in Frage kommen und wie du zum Beispiel Decksohlen und Absätze austauschst, wie du Leder klopfst, polierst und womit du es imprägnierst. Auch die Beratung deiner Kunden zu Schnitten, Werkstoffen und Pflege ihrer Schuhe ist ein wichtiger Bestandteil des Schuhmacher-Berufs und daher auch Teil deiner Ausbildung.

Ablauf der Lehre / Apprendistato

Die duale Ausbildung zum Maßschuhmacher dauert drei Jahre und wird im Handwerk absolviert. Wenn du stattdessen in der industriellen Produktion arbeiten möchtest, ist die Ausbildung zum Schuhfertiger die richtige Wahl. Falls du dich auf orthopädische Schuhe und Einlagen spezialisieren möchtest, gibt es da noch den Orthopädieschuhmacher

Im dritten Ausbildungsjahr kannst du zwischen folgenden Fachrichtungen wählen:

  • Maßschuhe (Hier wird das Herstellen von Maßschuhen mit verschiedenen Techniken vertieft.)
  • Schaftbau (In dieser Fachrichtung beschäftigst du dich mit der Herstellung der Schuhschäfte, die bei der Herstellung der Maßschuhe als vorgefertigte Teile zum Einsatz kommen.)

Der Ausbildungsberuf wurde zum 1. August 2018 angepasst und heißt seitdem "Maßschuhmacher". Zuvor hieß der Ausbildungsberuf: "Schuhmacher".

Hilfreiche Fähigkeiten
  • Überzeugungskraft
  • Handwerkliches Geschick

Finde mit unserem Stärken-Check heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.

Wie gut passt der Beruf Maßschuhmacher / Maßschuhmacherin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest, ist der Beruf Maßschuhmacher / Maßschuhmacherin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

Offene Fragen

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