Was macht eigentlich ein Straßenbauer?

Klar, Straßenbauer fertigen Straßen an und bessern diese aus. Das ist jedoch nicht alles. Was noch hinter dem Beruf steckt, erklärt uns Jan. Er hat seine Ausbildung zum Straßenbauer im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen und beschreibt uns im Interview, welchen Aufgaben man nachgeht, wie die Prüfungen aussehen und welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt.

Die Ausbildung zum Straßenbauer ist sehr abwechslungsreich und interessant
Die Ausbildung zum Straßenbauer ist sehr abwechslungsreich und interessant © Ahrens+Steinbach Projekte
AUBI-plus: Die Ausbildung zum Straßenbauer machen ja eher weniger junge Menschen. Wie kommt es, dass du dich dafür entschieden hast?
Jan: Ich wollte nie den ganzen Tag im Büro und vor dem PC sitzen, sondern stattdessen gerne einen Beruf im Freien ausüben. Da ich Spaß daran habe mit großen Maschinen zu arbeiten und man in der Ausbildung sehr gut verdient, habe ich mich für die Ausbildung zum Straßenbauer entschieden. Gut finde ich auch, dass man seinen Arbeitserfolg am Ende des Tages direkt sehen kann.

AUBI-plus: Stimmt es, dass Straßenbauer den ganzen Tag damit beschäftigt sind, Platten zu verlegen?
Jan: Nein, das kann man so nicht sagen. Beim Straßenbau geht es viel um den Unterbau, das heißt, um die Stabilität einer Straße oder eines Wegs. Die Platten bilden dabei nur auf Bürgersteigen oder einigen Plätzen die Oberschicht. Ansonsten besteht diese häufig aus Asphalt. Zudem gehört auch die Vermessung vor Beginn der Baustelle zu der Arbeit dazu. Dass man wirklich nur Steine oder Platten verlegen muss, kommt relativ selten vor.

AUBI-plus: Wie sah denn ein normaler Arbeitstag während der Ausbildung für dich aus?
Jan: Bei der Stadt, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, begann der Tag um 7 Uhr morgens mit der Tagesplanung. Dazu gehörten die Aufgabenverteilung und die Gruppeneinteilung. Danach fuhren die Gruppen jeweils auf die ihnen zugeteilte Baustelle, wo die Vorbereitungen für den Tag getroffen wurden, d.h. Material, Maschinen und Werkzeuge wurden aufgebaut. Dies ist eigentlich die wichtigste Aufgabe, denn ohne eine gute Vorbereitung, kann die Arbeit deutlich länger dauern. Nach der Vorbereitung wurden dann die uns zugeteilten Aufgaben bearbeitet – je nachdem, was gemacht werden musste, wurde der Untergrund vorbereitet, es wurde asphaltiert oder Steine verlegt. Wenn die Baustelle fertig ist, werden die letzten Fugen aufgefüllt, es wird alles gereinigt und abgebaut, sodass der Bereich wieder für alle zugänglich ist. Danach geht es zum nächsten Ort, entweder wieder auf eine Baustelle oder auf eine zukünftige Baustelle. Dort müssen dann Vermessungen durchgeführt und der Bereich abgesperrt und -gesteckt werden, damit man weiß, wo später was hingehört.

AUBI-plus: Das hört sich nach einer abwechslungsreichen Arbeit an! Natürlich musstest du während der Ausbildung auch die Berufsschule besuchen. Welche Fächer waren dort am wichtigsten für die Ausbildung?
Jan: In der Berufsschule hatte ich die allgemeinen Fächer Religion, Deutsch, Gesundheitslehre und Politik, aber auch die berufsbezogenen Fächer Zeichnen und Bautechnik. Letzteres ist natürlich das wichtigste und umfangreichste Fach. Aber während der Ausbildung zum Straßenbauer ist man nicht nur im Ausbildungsbetrieb oder der Berufsschule, sondern auch viel im Handwerksbildungszentrum (HBZ). Dort verbringt man vor allem im ersten Lehrjahr den Großteil seiner Zeit, denn bevor man wirklich arbeiten darf, muss man zunächst die praktischen Grundlagen erlernen. Man lernt die Praxis also im HBZ und darf sie im Betrieb dann anwenden.

AUBI-plus: Die Abschlussprüfung wird in handwerklichen Berufen dementsprechend sowohl schriftlich als auch praktisch durchgeführt. Welche Fächer wurden geprüft und was musstest du in der praktischen Prüfung machen?
Jan: In der Zwischenprüfung nach 1.5 Jahren musste ich zunächst eine kleinere praktische Prüfung ablegen. Dort musste ich z.B. kleine Pflastersteine oder Platten in einer Reihe verlegen. In der Abschlussprüfung sah das schon anders aus, denn dort musste ich Bordsteine und Platten in Kurven sowie kleine und große Natursteine zu einer Einheit verlegen. Das war schon deutlich anspruchsvoller. Schriftlich wurde ich zusätzlich in Politik, Straßenbau und Wasserhaltung, beides Bestandteile des Fachs Bautechnik, geprüft.

AUBI-plus: Nach dem Abschluss ist vor dem Abschluss. Was machst du nun nach der Ausbildung und welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es generell?
Jan: Ich habe mich dazu entschieden, mein Fachabitur zu machen, um danach Bauingenieurwesen zu studieren. Ich könnte mir gut vorstellen im Bereich der Autobahnen, Kontrollen oder im Ampelwesen zu arbeiten. Man muss aber nicht unbedingt studieren. Es ist auch möglich einen Meister oder Techniker in Straßenbau zu machen. Auch eine Weiterbildung zum Polier, das ist eine Unterstufe des Meisters, oder zum Maschinenführer kann nach der Ausbildung gemacht werden.

AUBI-plus: Vielen Dank für das Gespräch. 
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