Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker

An verschiedenen Fachschulen für Techniker, auch Technikerschulen genannt, kannst du deine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker absolvieren. Es gibt rund 60 verschiedene Fachrichtungen, zwischen denen du wählen kannst. Die beliebtesten Fachrichtungen sind:

  • Maschinenbautechniker
  • Elektrotechniker
  • Chemietechniker
  • Holztechniker
  • Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniker

Nach erfolgreichem Abschluss arbeitest du in Führungspositionen, in der Projektleitung oder im Management; auch Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung sind möglich.

Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Techniker

Bei der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker handelt es sich um eine Aufstiegsweiterbildung. Das bedeutet, dass du als Voraussetzung für die Weiterbildung einen erfolgreichen Abschluss deiner Berufsausbildung im Handwerk oder der Industrie sowie ein Jahr Berufserfahrung in deinem erlernten oder einem ähnlichen Beruf vorweisen können musst. Ausbildungsberufe, in denen du dich zum Techniker weiterbilden kannst, sind z. B.

  • Elektroniker
  • Mechatroniker
  • Holzmechaniker
  • Chemielaborant
  • Anlagenmechaniker für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik

Wenn du keine Ausbildung in diesem Bereich gemacht hast, brauchst du fünf Jahre Berufserfahrung und den Abschluss an einer Berufsschule oder einen vergleichbaren Abschluss, um die Weiterbildung beginnen zu können.

Inhalte und Prüfung der Techniker-Weiterbildung:

Je nach Fachrichtung werden dir spezifische Inhalte vermittelt. Bei der Weiterbildung zum Maschinenbautechniker erfährst du beispielsweise viel über aktuelle Themen wie die Industrie 4.0 und wie Maschinen wirtschaftlich arbeiten. Und auch innerhalb der Branchen sind verschiedene Spezialisierungen möglich. So kannst du beispielsweise in der Bautechnik deinen Schwerpunkt auf Hoch- oder Tiefbau setzen.
Fachrichtungsübergreifende Fächer sind u. a.:

  • Deutsch
  • Mathe
  • Englisch
  • Unternehmensführung
  • Planung und Organisation
  • BWL
  • Projektmanagement
  • Berufs- und Arbeitspädagogik
  • Politik und Recht
  • Kommunikation

Wesentlicher Bestandteil der Techniker-Ausbildung ist eine Projektarbeit, die mindestens mit der Note ausreichend bestanden sein muss, damit die Zulassung zur Abschlussprüfung möglich ist.

Am Ende der Weiterbildung steht deine Prüfung an. Normalerweise besteht die Abschlussprüfung aus einer schriftlichen Klausur und einer mündlichen oder praktischen Prüfung. Je nach Fachrichtung besteht die schriftliche Prüfung wiederum aus zwei oder drei Teilen und dauert insgesamt ca. sechs oder neun Stunden.

Varianten der Techniker-Weiterbildung

Die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker vermittelt tiefergehende fachliche Qualifikationen in der jeweiligen Fachrichtung. Es gibt verschiedene Varianten, die Weiterbildung zu absolvieren:

  • In Vollzeit
  • In Teilzeit
  • Als Fernstudium

Wie lange die Weiterbildung dauert und welche Kosten auf dich zukommen, hängt von der jeweiligen Variante ab, für die du dich entscheidest.

Vollzeit

Die Weiterbildung in Vollzeit dauert 24 Monate (mindestens 2.400 Unterrichtsstunden). Während dieser Zeit hast du ca. 35 Stunden pro Woche Unterricht.

Absolvierst du die Weiterbildung an einer staatlichen Schule, ist diese in der Regel kostenfrei (es fallen lediglich geringe Beträge wie z. B. Kopiergeld oder Materialkosten an). Da du in dieser Zeit kein Geld verdienst, kannst du Aufstiegs-BAföG als Förderung vom Staat beantragen.

Vor- und Nachteile der Weiterbildung in Vollzeit
Vorteile Nachteile
Kurze Dauer Während der Weiterbildung kein Gehalt aus der Berufstätigkeit
Keine Doppelbelastung in Form von Berufstätigkeit und Weiterbildung Ggf. entstehen Schulden aus dem BAföG

Teilzeit

Absolvierst du deine Weiterbildung zum Techniker in Teilzeit, hast du nur ca. 15 Unterrichtsstunden pro Woche. Dementsprechend erreichst du den Abschluss erst nach drei bis vier Jahren.

Für das Schulgeld gilt das gleiche wie bei der Weiterbildung in Vollzeit. Oft beteiligt sich aber dein Arbeitgeber an den Weiterbildungskosten. Du bekommst zwar weiterhin Gehalt vom Arbeitgeber, allerdings entsprechend weniger, da du in der Regel Stunden reduzierst. Wenn dir dein Geld nicht reicht, kannst du auch während der Teilzeitweiterbildung auf das Aufstiegs-BAföG zurückgreifen.

Vor- und Nachteile der Weiterbildung in Teilzeit
Vorteile Nachteile
Berufstätigkeit muss nicht unterbrochen werden Doppelbelastung von Berufstätigkeit und Weiterbildung
Weiterhin Gehalt Höhere Gesamtkosten, da die Weiterbildung länger dauert als in Vollzeit

Fernstudium

Die flexibelste Art der Weiterbildung ist das Fernstudium. Dieses dauert mindestens dreieinhalb Jahre und wird ausschließlich von privaten Bildungseinrichtungen angeboten. Die Kosten für diese Privatschulen sind ganz unterschiedlich. Als Richtwert kannst du von einem Betrag von ca. 150 € pro Monat ausgehen.

Vor- und Nachteile der Weiterbildung per Fernstudium
Vorteile Nachteile
Flexibel (von zu Hause aus lernen) Disziplin und Motivation erforderlich
Eigenes Lerntempo Teuerste Variante

Institutionen für die Techniker-Weiterbildung

Viele Institutionen und Schulen bieten Weiterbildungen zum staatlich geprüften Techniker in den verschiedenen Fachrichtungen an.

Auf der Internetseite des BVT kannst du dir Informationen und hilfreiche Tipps für deine Weiterbildung einholen. Wähle die Fachrichtung und die Art der Weiterbildung, die für dich am besten passt und werde staatlich geprüfter Techniker!

Zukunftsaussichten als staatlich geprüfter Techniker

Der Abschluss des staatlich geprüften Technikers ist im Deutschen und Europäischen Qualitätsrahmen auf Stufe 6 von 8 eingeordnet. Das bedeutet, dass der Techniker auf demselben Qualifikationsniveau steht wie ein Meister oder Bachelor. Dadurch ergeben sich für dich viele Karrierechancen. Mit deinem Abschluss als Techniker kannst du z. B. auch ohne (Fach)Abitur an Hochschulen studieren.

Wenn du im kaufmännischen Bereich arbeiten möchtest (z. B. im Einkauf oder im Vertrieb), bietet es sich an, als Techniker noch eine zusätzliche Weiterbildung zum geprüften (technischen) Betriebswirt zu absolvieren.

Selbstverständlich steht dir auch der Weg in die Selbstständigkeit offen. Du kannst im Handwerk und der Industrie in allen Bereichen, die zu deinem Beruf und deiner Weiterbildung passen, ein eigenes Unternehmen gründen.

Quellen:

  • https://www.bvt-online.de/
  • https://www.techniker-forum.de/technikerschulen/
  • https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/suchergebnisse&such=techniker&fil=eJwzNIABQwM0AABHJwUT
  • https://www.industriemeister.info/techniker
  • https://www.stzgd.de/weiterbildung/techniker/
  • https://karriere-und-bildung.de/fernkurs-techniker-infos/

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