Bergbautechnologe / Bergbautechnologin Lehre & Beruf



Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Realschulabschluss / Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Deine Stärken
- Gewissenhaft und präzise arbeiten
- Technische Zusammenhänge verstehen
- Gemeinsam mit anderen Aufgaben erfüllen
Ausbildungs- und Einstiegsgehalt
1. Jahr 850 € | |
---|---|
2. Jahr 935 € | |
3. Jahr 1.065 € | |
Einstieg 3.325 € |
Infos zum Beruf
Was macht ein Bergbautechnologe?
„Über Tage“, „unter Tage“ – was bedeutet das überhaupt? In der alten Bergmannsprache ist „unter Tage“ eine Abkürzung für „unter dem Bereich des Tageslichts“. Insbesondere in der Fachrichtung Tiefbautechnik arbeitest du also fern vom gewohnten Tagesgeschehen und bei künstlichem Licht. Dessen solltest du dir bewusst sein. Das Arbeiten in der Tiefe hat jedoch auch seine Reize. Wer kann schon behaupten, dass er eine Tätigkeit ausführt, die Menschen schon seit etwa 12.000 Jahren betreiben? Heute sieht der Beruf allerdings ganz anders aus – und genau das macht auch seinen Reiz aus. Als Bergbautechnologe bist du Experte für hochtechnisierte Bohr- und Sprengarbeiten, die Montage und Führung von Vollschnitt-, Teilschnitt, sogenannten Streckenvortriebsmaschinen sowie von Transportmitteln für Rohstoffe wie Salz und Steinkohle, aber auch Erdöl, Erdgas und Grundwasser. Außerdem kennst du dich bestens mit den geologischen Gegebenheiten deiner Arbeitsstelle aus, zum Beispiel der Beschaffenheit des Bodens und des Gesteins.
Tiefbautechnik
Als Bergbautechnologe der Fachrichtung Tiefbautechnik verbringst du einen Großteil deines Arbeitstages unter Tage. Anders als auf dem Fahrrad im Straßenverkehr gilt hier absolute Helmpflicht! Auch mit Atemschutz, Gehörschutz und Thermowesten wirst du gegebenenfalls ausgestattet. Zu allererst muss ein sogenannter Grubenbau, also ein unterirdischer Hohlraum, aufgefahren werden. Dieser wird dein zukünftiger Arbeitsort sein, von dem aus du die Rohstoffe unter der Erde erschließen wirst. Zunächst sprengst du Schächte oder bohrst Löcher, um anschließend waagerechte Gänge und Schächte ins Gestein zu treiben. Von einer sogenannten Startröhre aus – einem Hohlraum, in dem gerade die von dir montierte Vollschnittmaschine Platz findet – schneidest du mithilfe der Maschine den gesamten Streckenquerschnitt heraus. Von da aus arbeitest du dich mit deinen Kollegen weiter nach vorne bzw. weiter nach unten. So entstehen nach und nach Hohlräume, in denen Rohstoffe abgebaut werden oder die z.B. als Werkstätten für Maschinen und Anlagen dienen.Auf Technik bist du in jedem Fall angewiesen. Du steuerst Ladetransportfahrzeuge, Kettenförderer und bedienst computergesteuerte Bandanlagen, bis zu 100 Tonnen schwere Vortriebsmaschinen sowie Absauganlagen für Staub und Grundwasserpumpen. Jeder entstandene Hohlraum muss sofort durch Gerüste und Holz- oder Metallträger abgesichert werden. Besonders große Hohlräume werden mit elektronisch gesteuerten hydraulischen Ausbaueinheiten gestützt. Durch Schächte, Rohre und Gebläse gelangt Frischluft in den Grubenbau. Das nennt man Bewetterung. Solche Maßnahmen sind für die Bergbautechnologen lebensnotwendig. Kein Arbeitsschritt wird erledigt, ohne dass er präzise geplant und abgesichert wurde.
Tiefbohrtechnik
In der Fachrichtung Tiefbohrtechnik bist du über Tage auf einem Bohrgelände oder einer Bohrinsel im Einsatz. Bevor es losgehen kannst, nimmst du Probebohrungen, um zum Beispiel mit dem Manometer den Druck und die Stabilität des Gesteins zu messen. Dann geht es los mit dem Abteufen. Das bedeutet, dass du einen senkrechten Grubenbau herstellst, der das spätere Bohrloch wird. Durch Zementierung sicherst du den Grubenbau ab. Überflüssiges Gestein wird entfernt und Bohrlochabschlüsse angefertigt. Nun können die schweren Rohre mit dem Bohrkran einzeln versenkt und verschraubt werden. Mit den Bohrköpfen aus Stahl kannst du durch die Rohre so an kilometertiefe Rohstoffe, wie zum Beispiel Thermalwasser, Erdöl oder Erdgas gelangen. Am Computer überwachst du den Bohrungsverlauf. Die Arbeit auf Bohrgeländen verlangt ein hohes Verantwortungsbewusstsein und 100%ige Präzision, denn ein Bohrunfall kann fatale Konsequenzen für die Umwelt und für dich und deine Kollegen haben.Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung Bergbautechnologe erfüllen?
Du hast
- Interesse an Geologie?
- eine Vorliebe für Naturwissenschaften und Technik?
- ein hohes Verantwortungsbewusstsein?
- ein gutes Vorstellungsvermögen?
- flexibel und wechselst gerne den Arbeitsort?
- handwerklich geschickt?
- teamfähig?
- bereit, mit anzupacken und dich schmutzig zu machen?
- präzise und sorgfältig arbeiten?
- dich streng an Abmachungen und Sicherheitsvorkehrungen halten?
- mit entsprechenden Schutzmaßnahmen auch unter Lärm und bei Staubentstehung arbeiten?
Schulische Voraussetzung
Für eine Ausbildung zum Bergbautechnologen oder zur Bergbautechnologin verlangen die meisten Unternehmen einen Realschulabschluss, das Fachabitur oder Abitur.Ablauf und Inhalte
Wie läuft die Ausbildung zum Bergbautechnologen ab?
Bevor du die duale Ausbildung zum Bergbautechnologen beginnst, musst du dich für eine der beiden Fachrichtungen entscheiden: Tiefbautechnik oder Tiefbohrtechnik.
Als Bergbautechnologe kann es sein, dass du im Schichtdienst arbeitest, da ein Bohrgelände beispielsweise nicht unbeaufsichtigt bleiben darf. Du solltest daher zeitlich und auch örtlich flexibel sein. Es kann vorkommen, dass du für ein paar Wochen an einem Ort eingesetzt wirst und anschließend wieder ein paar Wochen zu Hause bist. Dies hängt jedoch von dem Unternehmen ab, bei dem du arbeitest.
Was lernt man in der Lehre als Bergbautechnologe / Bergbautechnologin?
Schulische Ausbildungsinhalte
Damit du für die Praxis im Betrieb optimal vorbereitet bist, bekommst du in der Berufsschule das nötige theoretische Wissen vermittelt. Neben wichtigen Grundlagen in Mathematik und Physik hast du viele weitere berufsbezogene Fächer, die du aus der Schule noch nicht kennst. Dazu gehört zum Beispiel Geologie. Dort lernst du etwas über den Aufbau und die Bewegungen von Gesteinsschichten. Auch Bergbaulogistik und Montagetechnik, also das Montieren und Demontieren von Maschinen wird dir zunächst in der Theorie erklärt: Welche Maschinen gibt es? Wie sind die aufgebaut und für welche Zwecke werden sie eingesetzt? Tiefbautechnik sowie Tiefbohrtechnik sind Eingriffe in die Umwelt und gehen daher mit hohen Auflagen des Umweltschutzes einher. Auch hierzu wirst du in der Berufsschule unterrichtet.Betriebliche Ausbildungsinhalte
Während du mit dem theoretischen Wissen in der Berufsschule ausgestattet wirst, erwirbst du parallel dazu die nötigen Praxiserfahrungen. Da die Arbeit der Bergbautechnologen ein hohes Maß an Fachkenntnissen, Präzision und Verantwortung erfordert, darfst du zu Beginn deiner Ausbildung noch längst nicht alle Handgriffe selbst erledigen. Doch du wirst sehen: Mit etwas Geduld, genügend Fleiß und Lernbereitschaft wird man dir mehr und mehr Verantwortung übertragen. Wichtige Inhalte deiner Ausbildung im Betrieb sind im Bereich der Tiefbautechnik: Klimatechnik, Lagerstättenerschließung, Rohstoffgewinnung und Materialtransport. Im Bereich der Tiefbohrtechnik sind es: Bohrlochkonstruktion, Messverfahren, Bohrlochkontrolle und Spülungstechnik.Wie viel verdient man in der Lehre als Bergbautechnologe / Bergbautechnologin?
Während der Lehre als Bergbautechnologe / Bergbautechnologin kannst du mit folgenden Lehrlingseinkommen rechnen:
-
1. Lehrjahr: 850 Euro
-
2. Lehrjahr: 935 Euro
- 3. Lehrjahr: 1.065 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Bergbautechnologe / Bergbautechnologin Gehaltsseite.
Karriere
Wie viel verdient man als Bergbautechnologe / Bergbautechnologin?
Als Bergbautechnologe / Bergbautechnologin kannst du nach deiner Lehre mit einem Einstiegsgehalt von 3.325 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Bergbautechnologe / Bergbautechnologin Gehaltsseite.
Bewerbung
Bewerbung Bergbautechnologe
Dass der Beruf des Bergbautechnologen nicht für jeden etwas ist, ist verständlich. Dieser technische Beruf ist anspruchsvoll und erfordert daher Einsatz, Freude am Lernen und Spaß an naturwissenschaftlich-technischen Themen. Wenn du all das mitbringst, kann der Betrieb es sicherlich kaum erwarten, dich zum Vorstellungsgespräch einzuladen.
Zunächst musst du allerdings eine tolle Bewerbung vorlegen. Damit die gelingt, gibt es einige Hinweise zu beachten:
Du solltest dich als erstes darüber informieren, welches Bewerbungsformat gewünscht wird. Darf es noch die traditionelle Post-Bewerbung sein oder verlangt das Unternehmen eine Online-Bewerbung? Welche Eigenschaften und Qualifikationen solltest du als Azubi mitbringen? Welche davon erfüllst du und wie kannst du das belegen?
Im Anschreiben begründest du, warum du dir das Unternehmen ausgesucht hast und warum du die richtige Frau oder der richtige Mann für diesen Beruf bist. Hat du schon einmal ein Praktikum auf dem Bau absolviert und dort gemerkt, wie wichtig es für dich ist, sowohl handwerklich als auch im Umgang mit Technik zu arbeiten? Dich fasziniert die Mischung aus praktischem Arbeiten und fachlichem Know-how? In der Technik-AG an der Schule hast du bereits bewiesen, dass du Maschinen und Systeme in Kürze auseinandernehmen und wieder zusammenbauen kannst? Warst du vielleicht schon einmal in einem Besucherbergwerk und hast festgestellt, dass unter Tage dein Traum-Arbeitsplatz ist?
Wenn du deinen Wunsch, die Ausbildung zum Bergbautechnologen in dem Betrieb deiner Wahl zu absolvieren, im Anschreiben dargestellt hast, gibst du dem Betrieb mit deinem Lebenslauf einen Überblick über deine bisherigen Praktika, weiteren Berufserfahrungen, Interessen und Hobbys und deine Schullaufbahn. Hier solltest du auch deine sportlichen Aktivitäten nicht auslassen, denn sie können zum Beispiel deine Teamfähigkeit und deine körperliche Stärke beweisen. Auch Praktika und Berufserfahrungen im sozialen Bereich belegen Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und sorgfältiges Arbeiten.Der Beruf Bergbautechnologe / Bergbautechnologin passt gut zu dir, wenn ...
- ... du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest
Der Beruf Bergbautechnologe / Bergbautechnologin passt weniger zu dir, wenn ...
- ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest
- ... du nicht viel unterwegs sein möchtest
- ... du nicht überweigend draußen arbeiten möchtest
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