Gerichtsvollzieher (mittl. Dienst)

Lehre / Apprendistato und Weg in den Beruf

Gerichtsvollzieher bei der Arbeit
© AndreyPopov | Canva

Bildungsweg: Weiterer Beruf

Empfohlener Schulabschluss:

Ausbildungsdauer: 0 Jahre

Gerichtsvollzieher (mittl. Dienst)

Lehre / Apprendistato und Weg in den Beruf

Gerichtsvollzieher setzen Beschlüsse und Urteile des Gerichtes durch. Dabei nehmen sie Pfändungen und Versteigerungen von beweglichen Sachen vor.

Wie werde ich Gerichtsvollzieher (mittl. Dienst)?

Du interessierst dich für das Rechtssystem und bevorzugst es, eigenständig zu arbeiten? Dann hast du schon zwei der Voraussetzungen für die Ausbildung zum Gerichtsvollzieher erfüllt. Folgende Eigenschaften sollten dich kennzeichnen:

  • Selbstständigkeit
  • Selbstsicherheit
  • Psychische Stabilität
  • Konfliktfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit

Vorbildung: Für die Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher hat jedes Bundesland seine eigenen Zugangsvoraussetzungen festgeschrieben. Beispielsweise können sich Beamte des mittleren Justizdienstes direkt für die Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher bewerben. Bei Justizfachangestellten ist eine Berufserfahrung von mindestens drei Jahren für die Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher notwendig.
Auch externe Bewerber, die in ihrer Erstausbildung einen passenden Beruf erlernt haben, können sich für die Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher bewerben, zum Beispiel Rechtsanwalts- und Notarfachgestellte sowie Bank- und Versicherungskaufleute.

Du bist dir noch nicht sicher, ob die Weiterbildung zum Gerichtsvollzieher das Richtige für dich ist? Dann mach jetzt den Berufs-Check, um es herauszufinden!

Was macht ein Gerichtsvollzieher?

Deine Aufgaben als Gerichtsvollzieher auf einem Blick

  • Ansprüche der Gläubiger durchsetzen: mit Schuldnern und Gläubigern über Schuldentilgung verhandeln und gegebenenfalls Zwangsvollstreckungen durchführen
  • Schuldner verhaften und zwangsweise vorführen
  • organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben erledigen



Deine Aufgaben als Gerichtsvollzieher im Detail

Viele Menschen sehen in dem Gerichtsvollzieher nur den Menschen, der den bekannten „Kuckuck“, also eine Pfandsiegelmarke, auf die Möbel klebt. Doch der Beruf ist viel umfangreicher, anspruchsvoller und vielfältiger, als die meisten Menschen denken.

Ansprüche der Gläubiger durchsetzen
Als Gerichtsvollzieher verhilfst du Gläubigern, ihre Ansprüche durchzusetzen. Unter Berücksichtigung der Interessen und Rechte beider Parteien versuchst du, eine Lösung zu finden. Dabei gilt es zuerst, mit dem Schuldner und dem Gläubiger über eine Schuldentilgung zu verhandeln. Oftmals wird hier eine Ratenzahlung vorgeschlagen. Doch wenn der Schuldner diese Methode ablehnt, kann der Gläubiger Zwangsvollstreckungsmaßnahmen ergreifen. Wenn du eine Zwangsvollstreckungsmaßnahme durchführst, musst du zuerst die wirtschaftliche Lage des Schuldners prüfen. Dazu kannst du dir auch Informationen von anderen Personen, beispielsweise von Trägern der Rentenversicherung, beschaffen.
Anhand dieser Informationen führst du die Zwangsvollstreckungsmaßnahme durch. Es können je nach wirtschaftlicher Lage jegliche beweglichen Sachen gepfändet und anschließend versteigert werden. Schlussendlich zahlst du den Erlös an den Gläubiger aus.

Schuldner verhaften und vorführen
Als Gerichtsvollzieher bist du dafür verantwortlich, dass die Schuldner ihre Schulden begleichen. Dafür stellst du ihnen wichtige Dokumente, wie zum Beispiel Bescheide über Zwangsvollstreckungen oder Ladungen, zu. Wenn der Schuldner trotz des jeweiligen Dokuments nicht zu einer Gerichtsverhandlung erscheint, musst du dich darum kümmern, dass der Erlös trotzdem an den Gläubiger ausgezahlt wird. Dabei kommt es auch schon mal vor, dass du Wohnungen zwangsräumen, oder die Schuldner im Zweifelsfall verhaften und vorführen musst. Die Verhaftung darf man sich dabei aber nicht wie die, der Polizei vorstellen.
Bei familiären Streitfällen kann die Pflicht zur Herausgabe eines Kindes bestehen. Wenn dieser nicht nachgegangen wird, setzt du eine Zwangsvollstreckungsmaßnahme durch und holst das Kind ab. Gegebenenfalls kann auch die Polizei oder das Jugendamt hinzugezogen werden. Hier ist vor allem deine psychische Stabilität wichtig.

Organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben
Auch organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben gehören zum Beruf des Gerichtsvollziehers dazu. Du musst wichtige Dokumente anfertigen, Protokolle über Zwangsvollstreckungen führen oder Kostenabrechnungen erstellen. Je nach Bundesland kann es auch vorkommen, dass du ein eigenes Büro mit öffentlichen Sprechzeiten führst.

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Wie läuft die Ausbildung zum Gerichtsvollzieher ab?

Je nach Bundesland kann sich die Länge der Weiterbildung unterscheiden. Im Schnitt dauert sie 1,5 bis 2 Jahre. Der Vorbereitungsdienst ist in mehrere Lehrgänge und Praxisphasen aufgeteilt. Immer abwechselnd werden verschiedene Bereiche thematisiert. Zuerst in der schulischen Einrichtung und anschließend im Büro des Gerichtsvollziehers bzw. im Außendienst. 

Für die Quereinsteiger gibt es einen zusätzlichen Eignungslehrgang, welcher zum Beispiel in NRW sechs Monate dauert. Dieser findet vor der eigentlichen Weiterbildung statt und ist für diejenigen gedacht, die bereits eine eher justizferne Berufsausbildung haben.

Beamtenstatus: Dadurch, dass du später als Beamter arbeitest, wird dir im Bezug auf die Zukunft eine gewisse Sicherheit geboten. Als Beamter oder Beamtin kannst du viele Privilegien genießen, hast dafür aber auch einige Pflichten, die ein „normaler Angestellter“ nicht hat. Beispielsweise ist ein Beamter – solange er sich nichts zu Schulden kommen lässt - nicht kündbar. Dafür können sie aber im Gegensatz zu den Angestellten ohne großartige Mitbestimmung an einen anderen Ort versetzt werden.
Der Beamtenstatus bietet deshalb sowohl Nach- als auch Vorteile.

Gut zu wissen...

  • Gerichtsvollzieher kündigen ihren Besuch in der Regel an.
  • Der Ehering des Schuldners ist unpfändbar.
  • Neben Gegenständen kann auch ein Teil des Lohns oder des Gehalts einer Person gepfändet werden.

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