Assessment-Center: Alles über das harte Auswahl­verfahren

Noch nie bei einem AC teilgenommen? Wir bereiten dich vor.

Das Assessment-Center

Bewirbst du dich bei einem Unternehmen um einen Ausbildungsplatz oder ein Trainee-Programm, kann es sein, dass dich der Personalchef zu einem "Assessment-Center" einlädt. Aber was ist das überhaupt, welche Übungen erwarten dich und wie kannst du dich vorbereiten?

Das Assessment-Center - So läuft das Auswahlverfahren

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Definition: Was ist ein Assessment-Center?

Bei einem Assessment-Center (AC) handelt es sich um ein Personalauswahlverfahren, bei dem die Bewerber auf ihre Eignung für die ausgeschriebene Stelle geprüft werden. Der Auswahltag (manchmal sind es auch mehrere Tage) beinhaltet verschiedene Aufgaben und Übungen für Einzel- oder Gruppenarbeiten. Dabei beobachten dich Vertreter des Unternehmens hinsichtlich deines Sozialverhaltens und deiner persönlichen Kompetenzen, die du zuvor in deiner Bewerbung dargestellt hast. Das Auswahlverfahren dauert zwischen ein bis drei Tagen, wobei die Anzahl der Teilnehmer variieren kann. In der Regel sind es nicht mehr als zwölf Bewerber. Vor allem größere Unternehmen nutzen diese Form der Personalauswahl.

Online-ACs sind, wie der Name schon sagt, eine Online-Variante des Auswahlverfahrens, bei dem sich durch Online-Tests entscheidet, wer der richtige Kandidat für den begehrten Job ist. Online-Assessments sind ein Instrument des Recruitainments. Dieses Kunstwort setzt sich aus den Begriffen Recruiting und Entertainment zusammen und bezieht sich auf die unterhaltsame Gestaltung von Maßnahmen der Berufsorientierung, des Personalmarketings und der Gewinnung von Bewerbern.

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Persönliche Kompetenzen unter Beobachtung

Das Assessment-Center dient den Unternehmensvertretern dazu, ein umfassendes Bild von dir zu erhalten. Unter der Beobachtung von sog. Assessoren, bei denen es sich um Personaler oder Psychologen handelt, stellst du bei den Aufgaben deine eigenen Stärken und Fähigkeiten unter Beweis. Während des Lösens von typischen AC-Aufgaben wie Rollenspiel, Postkorbübung oder Gruppendiskussion spielt dein soziales Verhalten gegenüber den anderen Teilnehmern und deinem zukünftigen Vorgesetzten eine wichtige Rolle. Insbesondere deine Soft-Skills werden genaustens unter die Lupe genommen. Schließlich sollst du durch deine Art und deinen Charakter in das Unternehmen passen. Bewertet werden beispielsweise:

  • Teamfähigkeit
  • Entscheidungskompetenz
  • Überzeugungskraft
  • Zuhörfähigkeit
  • Belastbarkeit
  • Sorgfalt
  • Konfliktverhalten
  • Auftreten
  • Kommunikationsstärke

Tipps für das Assessment-Center: So punktest du im Auswahl­verfahren

Auch wenn die Teilnahme an einem Assessment-Center eine absolute Stresssituation ist: Verhalte dich natürlich und sei ganz du selbst. Wenn du versuchst, dich zu verstellen, merken das die geübten Beobachter sofort. Verschränkte Arme und übergeschlagene Beine wirken abwehrend. Egal ob im Sitzen oder im Stehen: Halte Blickkontakt zu den anderen Teilnehmern und dem Personaler und achte darauf, dass du eine aufrechte Haltung einnimmst ohne zu verkrampfen. Ein gutes Benehmen und Aufmerksamkeit bilden die Basis für eine erfolgreiche Teilnahme. Ausgeschlafen und fit solltest du natürlich auch sein, um die AC-Tests gut lösen zu können. Ein Tipp an dich: Stelle immer Fragen und zeige damit dein Interesse an der Stelle und dem Unternehmen. Wenn du an einem Punkt überhaupt nicht mehr weiterkommst: Gib nicht auf! Versuch, das Assessment-Center so erfolgreich wie möglich zu bestehen, um der nächste Auszubildende oder Trainee zu sein.

Gruppenarbeit

Du kannst dadurch punkten, indem du während der Gruppenarbeiten den anderen Bewerbern genau zuhörst und dich konstruktiv einbringst. Es kommt gut an, wenn du dich in andere Bewerber hineinfühlst und eher stille Bewerber in die Diskussion einbeziehst. Sprich deine Mitbewerber während der Gruppendiskussion mit Namen an - das zeigt Aufmerksamkeit! Auch in der Pause beobachten die Verantwortlichen, ob du eher der schüchterne oder der kommunikative Typ bist. In einem klassischen Vorstellungsgespräch wäre das zum Beispiel nicht möglich. Suche also das Gespräch mit deinen Mitbewerbern. Ein Tipp: Nimm alles nicht allzu persönlich. Bei Unstimmigkeiten bleibe gelassen und lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Aggressives Verhalten oder unhöfliche Äußerungen wirken sich eher negativ auf deine Chancen aus, den freien Platz zu bekommen.

Einzelpräsentationen

Wenn du bei Präsentationen alleine vor vielen Zuhörern sprechen sollst, ist es ganz normal, dass du nervös bist und sich deine Stimme vor Aufregung zittrig anhört. Atme ruhig und hole während deines Vortrags regelmäßig Luft. Konzentriere dich darauf, deutlich und nicht zu schnell zu sprechen. Wenn du das Gefühl hast, extrem langsam zu reden, ist das Tempo wahrscheinlich genau richtig! Nichts ist schlimmer, als wenn der Referent seinen Vortrag herunterrattert.
Einige Bewerber beginnen während Präsentationen, mit Armen und Händen zu rudern. Solche hektischen Handbewegungen sind Zeichen für Unsicherheit. Natürlich kannst du gestikulieren, um das Gesagte zu unterstreichen, übertreibe es aber bitte nicht! Wenn du deinen Vortrag im Stehen hältst, achte darauf, dass du mit beiden Beinen einen festen Stand einnimmst. Um deine Einzelvorträge vorzubereiten, empfehlen wir dir zum Beispiel, zu Hause vor Freunden oder Familie zu üben und dir Feedback zu holen.
Achte bei Selbstpräsentationen immer darauf, authentisch und motiviert rüberzukommen. So stehen deine Chancen, den Platz zu bekommen, schon einmal sehr gut.

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Vorteile eines Assessment-Centers für Unternehmen und Bewerber

Unternehmen profitieren in erster Linie davon, Bewerber in verschiedenen Situationen kennenzulernen. Das Auswahlverfahren schafft einen deutlich detaillierteren Einblick als das Vorstellungsgespräch. Außerdem können sowohl schulische Kenntnisse als auch die Soft-Skills, die in der Bewerbung deutlich werden, durch das AC überprüft werden. Gibt es eine Bestätigung von dem, was in der Bewerbung steht? So kann das Assessment-Center dazu beitragen, Fehlentscheidungen im Personalwesen zu verringern und langfristig Personalkosten zu sparen.

Aber auch du als Bewerber kannst deinen Nutzen aus der Teilnahme ziehen, auch wenn es dir auf den ersten Blick nicht so vorkommen mag. Bist du bei einer Aufgabe des AC nicht so erfolgreich, kannst du bei den nächsten Aufgaben dafür umso mehr Gas geben. Diesen Vorteil hast du bei einem normalen Bewerbungsgespräch leider nicht. Am Ende des Assessments bekommst du ein ausführliches Feedback von den Personalern hinsichtlich deiner Leistung, Stärken und Schwächen. Auch wenn du letzten Endes eine Absage erhalten solltest, kannst du für zukünftige Vorstellungsgespräche oder Bewerbungsverfahren deinen Nutzen aus dem Feedbackgespräch ziehen und an dir arbeiten.

Assessment-Center-Vorbereitung: Das solltest du im Vorfeld checken

Mit einer guten Vorbereitung bekommst du eine eventuelle Unsicherheit in den Griff und kannst selbstbewusst im Assessment-Center durchstarten! Hier die wichtigsten Punkte und Karriere-Tipps für eine Top-Vorbereitung:

  • Bestätige den Termin bei deinem Ansprechpartner im Unternehmen.
  • In den meisten Fällen wird dir mit der Einladung ein Ablaufplan bereitgestellt. So kannst du dich mit Hilfe des Ablaufplans auf die kommenden Aufgaben vorbereiten.
  • Informiere dich ausführlich über das Unternehmen und mach dir Notizen.
  • Notiere dir bereits zu Hause Fragen, die du stellen möchtest. Personaler sehen dadurch dein Interesse und deine Motivation.
  • Auch dein Wissen über den Beruf solltest du noch einmal auffrischen. Warum bist du der Richtige für den Job und warum sollte das Unternehmen dich auswählen? Diese Frage solltest du überzeugend beantworten können. Übe deine Selbstpräsentation zu Hause vor dem Spiegel oder mit einem Freund.
  • Hole dir bei der Vorbereitung daheim Feedback von Familie und Freunden.
  • Was möchtest du an dem Tag oder den Tagen anziehen? Ganz klar: Es muss ein Business-Look sein, indem du dich wohl fühlst. Denn wer sich unwohl fühlt, zeigt das auch in seinem Verhalten.
  • Drucke dir deine Bewerbungsunterlagen aus und nimm sie am besten direkt mit in das AC. Deinen Lebenslauf solltest du in- und auswendig kennen, denn oftmals sollen die Bewerber ihren Lebenslauf in der Selbstpräsentation darstellen. Überlege auch, wo in deinem Lebenslauf evtl. Fragen aufkommen könnten.
  • Sieh dir typische Aufgaben an. Klar, die Übungen werden später natürlich anders aussehen, du kannst aber einen ersten Eindruck gewinnen und dir so mehr Sicherheit verschaffen.
  • Überlege dir, ob du eine Unterkunft benötigst und kümmere dich frühzeitig um die Anreise, damit du auf jeden Fall pünktlich bist.
  • Befasse dich regelmäßig mit dem Tagesgeschehen in der Zeitung oder den Nachrichten und frische dein Allgemeinwissen auf.

Übungsaufgaben für das Assessment-Center

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